Mittwoch, 03.12.2025

Stadtteilgespräch in Lützel macht Defizit an Sozialwohnungen deutlich

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Der Tag in Koblenz beginnt mit dem Tagblatt.

Rund 35 Interessierte versammelten sich im Bürgerzentrum Lützel, um über die Frage zu diskutieren, wie bezahlbares Wohnen gelingen kann. Bei der Veranstaltung „Lützel im Gespräch“ wurden von mehreren Fachleuten die aktuelle Lage, kommunale Strategien und lokale Projekte vorgestellt und anschließend kontrovers erörtert.

Bestandsaufnahme und städtische Planung

Jan Buchbender, Quartiersmanager Stadtgrün Koblenz Lützel, zog eine knappe Bestandsaufnahme: Bundesweit fehlten hunderttausende Sozialwohnungen, die Situation für bezahlbaren Wohnraum sei angespannt. Vor dem Hintergrund dieser bundesweiten Entwicklung ordnete Prof. Dr. Andreas Lukas, Baudezernent der Stadt Koblenz, die Lage für die Kommune ein. Das Wohnraumversorgungskonzept der Stadt sieht vor, bis 2040 rund 500 zusätzliche geförderte Wohnungen zu schaffen. Damit sollen aus der Bindung laufende Wohnungen ersetzt und das heutige Versorgungsniveau für Haushalte mit niedrigem Einkommen erhalten bleiben.

Initiativen und gemeinschaftliche Wohnformen

Vertreter zivilgesellschaftlicher Initiativen schilderten ergänzende Perspektiven. Christiane Holzing, Vorsitzende des Vereins Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz, kritisierte Versäumnisse der Kommunalpolitik, die sich nicht mehr ohne Weiteres ausgleichen ließen. Jannik Engel stellte das Hausprojekt KOlibri vor, ein solidarisches und soziales Wohnprojekt, das Einblicke in gemeinschaftliche Wohnformen und praktische Erprobungen von Wohnkonzepten gab.

Fachliche Ergänzungen und Ausblick

In der anschließenden Diskussion brachten Lara Kiefer, Sozialarbeiterin des Caritasverbandes Koblenz e.V. im Projekt Wohnen für Hilfe, und Marco Heng, Abteilungsleiter Wohnungswirtschaft der WohnBau Koblenz, weitere fachliche Perspektiven ein. Deutlich wurde, dass der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Koblenz groß ist, zugleich aber verschiedene Akteurinnen und Akteure bereitstehen, um an kreativen und nachhaltigen Lösungen zu arbeiten. Konkrete Maßnahmen und der Umfang der notwendigen Investitionen blieben Thema der Debatte.

Die Veranstaltung zeigte, dass die Versorgungslücke bei Sozialwohnungen sowohl strukturelle Ursachen als auch kommunalpolitische Antworten erfordert. Welche Rolle Förderprogramme, Neubauprojekte und genossenschaftliche oder gemeinschaftliche Modelle künftig einnehmen, bleibt in Koblenz Gegenstand weiterer Gespräche.

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